Samstag, 11. Oktober 2014

Fazit: Experiment e.V.

Hey, alle zusammen,

ich wollte jetzt noch mein NBS abwarten, bis ich meine Orga beurteile, da die Hauptaufgabe der Orga des Heimatlandes die Vor- und die Nachbereitung des Auslandsjahres ist und ich somit nach meiner Rückkehr gerademal die Hälfte der Aktionen meiner Orga erlebt hatte.

Jetzt bin ich zurück vom NBS und denke, dass ich nun die Orga ganz gut beurteilen kann.

Die Vor- und Nachbereitungsseminare von Experiment sind im Vergleich zu denen anderer Orgas sehr spielerisch aufgebaut. Ob das gut oder schlecht ist? Darüber lässt sich streiten.
Was ich aber sagen kann: Im VBS haben wir ein bestimmtes Spiel gespielt, das mir das ganze Auslandjahr über geholfen hat! Das Spiel hat mir gezeigt, dass Sprache gar nicht soooo wichtig ist und dadurch konnte ich viel selbstsicherer in alle Situationen reingehen (vor allem vorm ersten Treffen mit meiner Gastfamilie war ich wesentlich weniger nervös, weil ich wusste, dass ich mich schon irgendwie mit ihnen würde verständigen können).
Das Spiel will ich hier nicht näher erklären, da ich den zukünftigen ATS nicht das Erlebnis nehmen möchte, aber ich versprech euch, dass dieses Spiel vielleicht während dem VBS nervig sein mag, sich während eurer Zeit im Ausland aber als äußerst hilfreich erweisen wird.
Ich denke, dass man nicht unbedingt das VBS von Experiment braucht, ich würde aber auf keinen Fall eine Orga wählen, die keine Vorbereitung anbietet.

Experiment hat ihren Hauptsitz in Norddeutschland (Bonn). Dadurch sind die meisten ATS aus Norddeutschland und auch die Seminare finden größtenteils in Norddeutschland statt. Das war für mich ein großer Nachteil, da ich zum VBS 4h unterwegs war und zum NBS über 7h.
Experiment ist eigentlich eine Gruppe von Orgas weltweit und all diese Orgas arbeiten zusammen und schicken die Schüler aus ihrem Land in die Länder der anderen Experiment-Orgas.
In Irland heißt diese Orga zB eil (=experiment in international living).
Der Vorteil dieses Orgakomplexes ist, dass all diese Orgas ähnliche grundsätzliche Regeln haben und alle eine gewisse Mindestqualität erfüllen, der Nachteil ist, dass zB das deutsche Experiment nicht wirklich eine Wahl hat, mit den anderen Orgas zusammenzuarbeiten, auch wenn sie nicht soooo gut sind, andere deutsche Orgas haben die Wahl, sie können sich in jedem Land die ihrer Meinung nach Beste Orga aussuchen.

In Irland war unsere Orga ja eil und mit dieser Orga war ich nicht so direkt zufrieden, sie haben uns immer unter Druck gesetzt und wir wurden ständig manipuliert um zu vermeiden, dass jemand die Gastfamilie wechseln will ("Du bist so toll, du schaffst das schon" bis hin zu "Sie (andere ATS) manipuliert dich, sie nutzt dich aus" wenn wir unerwünschterweise mit anderen ATS geredet haben und dadurch die Gefahr bestand, dass wir es wagen würden, gegen die Orga vorzugehen).
Was ich aber ganz wichtig finde zu sagen: Manche ATS (auch mit eil in Irland) waren sehr verzweifelt haben sich an Experiment Deutschland gewandt. Auch wenn die Lage total aussichtslos erschien, hat Experiment oft wahre Wunder vollbracht.

Das NBS war auch echt super, ich finde es toll, dass alle Teamer die Seminare ehrenamtlich in ihrer Freizeit stemmen. Der (Erfahrungs)Austausch war wirklich viel wert und auch wenn ich vorm Auslandsjahr noch daran gezweifelt habe, ob ich da hinfahre (das NBS ist im Gegensatz zum VBS freiwillig, beide sind aber kostenlos) halte ich das NBS mittlerweile fast für wichtiger als das VBS.
Alle Austauschschüler, die man im Gastland kennengelernt hat wiederzusehen ist einfach toll und über alles nochmal zu sprechen hat unglaublich gut getan.
Daher: am besten eine Orga auswählen, die VBS und NBS (oder wie's die jeweilige Orga auch immer nennt) anbietet.


Insgesamt denke ich, dass Experiment eine gute Orga ist, jede Orga hat ihre Vor- und Nachteile (die könnt ihr ja oben nachlesen und für euch entscheiden, ob Experiment für euch die richtige Orga ist), aber grundsätzlich kann man nichts gegen Experiment sagen, alle versuchen dir wirklich zu helfen, wenn du Hilfe brauchst, man kann jederzeit anrufen (man kriegt auch eine 24h Notrufnummer) und wird nötigenfalls zuverlässig zurückgerufen.
Deshalb bin ich wirklich zufrieden mit dem deutschen Experiment e.V.


Bis bald,

LG Coco

Nachbereitungsseminar

Hey, alle zusammen,

letztes Wochenende war ich im NBS in Helmstedt (ja, tatsächlich das mir am nächsten liegende Seminarhaus mit gerade einmal 8 Stunden Zugfahrt...).
Aber: Das Seminar war die lange Anreise definitiv wert. Es tat wirklich gut, von den anderen ATS zu hören, dass auch sie Probleme hatten (in der Theorie ist das ja auch klar, aber in der Praxis hat man dann doch immer wieder Zweifel, ob es nicht an einem selbst liegt, dass etwas so schief läuft).
Ich fand es aber äußerst bedenklich, dass fast jeder auch größere Probleme hatte, entweder war die Gastfamilie oder die Schule sch***e.
Am ersten Abend konnten wir es uns aussuchen, in welche Gruppe wir gehen wollen, Wir hatten die Wahl zwischen 4 Gruppen: Familienprobleme und Schulprobleme und dazu je eine Gruppe  für In- und Ausland. Tatsächlich hat sich deutlich über die Hälfte für "Probleme mit der Gastfamilie" entschieden und: fast alle Mitglieder dieser Gruppe waren in Irland. Ich habe ja im Laufe der letzten 2 Jahren schon mehrfach gehört, dass nicht-englischsprachige Länder lohnenswerter sind, da die meisten ATS englischsprachige Länder bevorzugen und somit ATS in den Englischsprachigen Ländern Alltag sind, die Gastfamilien haben oft seit x Jahren jährlich ATS. Im Gegensatz dazu interessieren sich die Menschen in nicht-englischsprachigen Ländern noch für die ATS, weil sie was besonderes sind und die Gastfamilien haben auch oft erst ihren ersten ATS.

Insgesamt war mein Eindruck, dass die meisten ihr Auslandsjahr nicht bereuen (mich eingeschlossen), viele aber im Nachhinein in ein anderes Land gehen würden (v.a. eben in nicht englischsprachige, weil sie nach Ihrem Auslandsjahr die Prioritäten anders setzen würden. Viele meinen jetzt, dass es wichtiger ist, dass man sich wohl fühlt und die Leute Interesse an einem haben als dass man perfekt Englisch kann. Auch Spanisch oder Französischkenntnisse können eben sehr hilfreich sein. Dennoch: es liegt in der menschlichen Natur, dass man immer das haben will, was man nicht haben kann, vielleicht bereuen es ja die meiste ATS, die in nicht englischsprachigen Gebieten waren, dass sie eben kein Englisch gelernt haben).

Fazit meines NBS: es ist Gold wert mit anderen ATS über das Erlebte zu reden!

Bis bald,

LG Coco