Donnerstag, 14. August 2014

Fazit: Auslandsjahr in Irland?

Hey, alle zusammen,

dieses Fazit soll über Irland als Ziel meines Auslandsjahres gehen.
Allgemein sind die meisten ATS nach ihrem Auslandsjahr der Meinung, dass es egal ist, in welchem Land man ein Auslandsjahr macht, es ist immer ein einzigartiges Erlebnis.
Dieser Meinung bin ich auch, trotzdem möchte ich von meinen Erfahrungen mit Irland als Gastland berichten.

Im Nachhinein denke ich, dass Irland eher eine schlechte Wahl war.
Die Vorteile liegen auf der Hand (Englisch lernen, tolle Landschaft, angeblich sehr gastfreundlich), aber es gibt auch jede Menge Nachteile, die man erst nach und nach findet (meist erst wenn man schon da ist). Ich fand es sehr schade, dass in meiner Klasse 10 Deutsche und 15 Iren waren, das führt nicht nur dazu, dass sich niemand mehr für die ATS interessiert (zu viele, zu gewöhnlich), sondern auch dazu, dass man viel Deutsch spricht und dadurch kaum Englisch lernt (mich fasziniert es bis heute, dass einige ATS nach einem Jahr Irland immer noch kaum Englisch konnten! Wer Englisch lernen wollte, hat das auch so einigermaßen geschafft, aber einige haben es nach einem Jahr immer noch kaum geschafft, sich auf Englisch vorzustellen!).
Außerdem wurden die ATS in unserer Community ins 5th year geschickt, was zur Folge hat, dass man nach der Schule alleine daheim rumhockt, da alle anderen lernen müssen. Im TY müssen die Schüler kaum lernen, daher ist es einfacher, mit den Schülern in Kontakt zu kommen. Im 6th year hat man anschließend wenigstens einen Abschluss oder zumindest neues Wissen angehäuft, dann hat man in dieser Hinsicht einen Vorteil, aber am 5th year kann ich einfach keinen Vorteil sehen?
Das 5th yr Problem ist aber ein Problem unserer Community, ich möchte dafür auf keinen Fall ganz Irland verurteilen!
Dadurch, dass die Iren sehr viel lernen und hauptsächlich in kleinen Dörfern wohnen, hat man allerdings auch kaum Freizeitmöglichkeiten, da es ohne Mitglieder keine Vereine gibt und in Dörfern gibt es sowieso weniger mögliche Mitglieder.
Was man nicht verachten sollte, ist das Essen während dem Auslandsjahr. Natürlich, auch wenn einem das Essen nicht so schmeckt, überlebt man sein Auslandsjahr, aber ekliges Essen ist meiner Meinung nach kein notwendiges Übel und wenn die Grundlagen wie zB das Schulsystem und das Essen stimmen, geht es einem grundsätzlich schonmal etwas besser.
Dazu kommt, dass in meiner Community fast keiner mit seiner Gastfamilie zurecht kommt.
Ich weiß nicht, ob es an den "Bauern" in Co. Kerry liegt, dass wir mit unseren Gasteltern nicht zurecht kamen oder das überall so war (ich erfahre spätestens im NBS, wie es den ATS aus anderen Communities/ Counties so erging, dann kann ich wohl besser beurteilen, ob Irland allein schon wegen Gastfamilien ungeeignet für ein Auslandjahr ist.

Ich möchte damit zukünftigen ATS keine Angst machen, mein Auslandsjahr war trotz (oder unbemerkt sogar wegen?) ein voller Erfolg, aber wenn ich so über meine Erfahrungen nachdenke, komme ich zu dem Schluss, dass fast alle ATS woanders besser aufgehoben gewesen, die meisten konnten spätestens zur Halbzeit ihre Rückreise kaum erwarten, aber es gibt eben auch Dinge, die für Irland sprechen (zB eben Englisch lernen, die Möglichkeit Abi zu machen, das tolle Schulsystem).
Vor allem Akademisch ist in Irland einiges geboten, aber wenn es ans Soziale geht wird's schwierig.

Ich bin -auch wenn es sich hier vll nicht so anhört- allein schon wegen dem Abitur und den dadurch gesparten 2 Schuljahren dennoch glücklich, dass ich in Irland war.

Geht nach Irland, wenn es euch wichtig ist, was (schulisch) dazu zu lernen, wenn euch der soziale Teil lieber ist, würde ich euch eher ein anderes Land empfehlen.


Bis bald,

LG Coco

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