Zurück aus Cork

Hey, alle zusammen,

nach dem ober-depri Artikel vom letzten Mal gibts jetzt mal wieder nen gut gelaunten
(und lästert jetzt bloß nicht ab über meine Stimmungsschwankungen ;)

Am Freitag morgen bin ich (pünktlich!) zu meiner Co-Ordinatorin, in der Hoffnung, dass wir während der Busfahrt über die Probleme mit meiner Gastfamilie reden würden.
Sie hat das aber alles komplett ignoriert und einen auf heile Welt gemacht. Nach einer Stunde Fahrtzeit habe ich dann aufgegeben, dass sie den ersten Schritt macht und mir erzählt, was sich sich überlegt hat (was sie ja eigentlich versprochen hatte), und so habe ich gefragt was sie jetzt tun will. Sie war dann wieder so unwillig wie ich sie eigentlich kenne (ganz im Gegensatz zu der Weise, wie sie bei ihr daheim reagiert hat, als ich zu heulen angefangen habe) und meinte, mein Tagesablauf sei der einer ganz normalen irischen Familie und das sei nun mal so. Sie könne mich, wenn sie wo hinfährt um eine Gastfamilie zu besuchen, mitnehmen und ich könne bei ihr vorbeischauen, wenn ich was brauche. Es ist ja nett, wenn sie mich wohin mitnimmt, wenn sie Gastfamilien besucht, es ist bestimmt nett mal rauszukommen, aber ob es mir wirklich hilft meine Gastfamilie besser zu finden, wenn ich andere, liebevolle Gastfamilien besuche? Ich glaube dass das eher kontraproduktiv ist. Und selbst wenn es mir an dem Tag an dem sie mich wo mit hin nimmt gut geht und mir meine Gastfamilie nichts ausmacht, verbessert das trotzdem nicht die Situation mit meiner Gastfamilie. Ich habe es dann einfach sitzen lassen und habe mir überlegt, dass ich meiner Coordinatorin einen Brief schreibe und ihr darin sämtliche Probleme aufliste, ich denke dass es mir leichter fällt, wenn ich darüber schreibe, als wenn ich darüber reden muss und das Thema ist momentan nunmal sehr gefühlsbelastet, eine vernünftige Argumentation darüber zu führen ist wohl eh unmöglich. Wenn meine Coordinatorin den Brief gelesen hat, weiß sie erstmal über alles Bescheid, dann kann sie sich vielleicht besser in mich einfühlen und vielleicht kann ich dann ja Gastfamilie wechseln.

Nach der Busfahrt habe ich mich von meiner Coord getrennt, sie musste in ihr Hotel und ich machte mich auf die Suche nach meinem Hostel. Das hat sich leider als deutlich schwieriger herausgestellt, als ich es mir vorgestellt hatte, aber nachdem ich sechs Personen gefragt habe (das ist das tolle an Irland, die Leute sind einfach super höflich, man braucht nur eine x-beliebige Person fragen und jeder hilft bereitwillig weiter, in Deutschland soll es ja durchaus auch mal vorkommen, dass man ignoriert wird, hier ist das schlimmste, was einem passieren kann, dass man an jemanden gerät, der keine Ahnung hat aber selbst die schicken einen in eine grobe Richtung und entschuldigen sich mehrfach), bin ich endlich im Hostel angekommen. Also in UCC (University College Cork, Testzentrum vom HPAT (=> Medizinertest)) auf die Suche nach dem Saal für Samstag gemacht (habe gefragt und mir wurde prompt ein falscher Saal genannt und so musste ich dann am Sa trotzdem auf dem Gelände rumirren) und anschließend wieder zurück in die Stadt.
Mir gefällt Cork wirklich gut, vor allem der English Market ist toll.

Der English Market ist ein verwinkelter Gang an dem links und rechts unzählige Stände mit Fleisch, Brot, Fisch, Süßigkeiten und teils auch Kleidung aufgebaut sind. Ich finds ganz süß.
Schließlich habe ich es tatsächlich gewagt, ich bin zum Friseur und habe mir exact 28cm abschneiden lassen (sieht weniger aus, aber ich habs abgemessen):

Nach einigem rumbummeln bin ich zu Subway und anschließend zurück ins Hostel.

Da ich nichts mehr zu tun hatte, bin ich um Viertel nach Acht ins Bett und um neun habe ich geschlafen. Am nächsten morgen habe ich im Bett eine Breze und Kirschtomaten gefrühstückt, die Breze habe ich am Fr Abend bei einem neu eröffneten Lidl gekauft, da war noch ein ganzer Schuber voll vorhanden und am Brezenschuber habe ich 2 dt. Au Pairs getroffen, wenn man weiß wo man suchen muss, findet man Deutsche einfach überall ;)

Als wir weggegangen sind, waren übrigens keine Brezen übrig, wir haben zu dritt alle leergekauft :D

Nach dem Frühstück im Bett habe ich mich schnell fertig gemacht, weil eine andere Frau in meinem Zimmer noch geschlafen hat, wir waren zu Zweit in nem 6er Zimmer und haben nur den regulären 6er Zimmer Preis bezahlt!

Ich war dann eine Stunde zu früh in UCC, musste allerdings aufgrund von der falschen Info vom Vortag erst den ganzen Campus abklappern und so war es gut, dass ich so früh dran war. Der Test ist im Prinzip ein IQ Test, alles zum logisch denken und nichts zum lernen :D

Nach dem Exam bin ich in die Stadt und dann zur Bushaltestelle, wo ich noch einige Zeit mit meinen Eltern geskypt habe (Bus Eireann hat so ziemlich das beste Inet Irlands und noch dazu kostenlos) und dann bin ich wieder mit meiner Coord zurückgefahren.

Ich muss sagen, der Ausflug hat mir richtig gut getan, einfach mal weg von meiner Gastfamilie...

Als ich zurückgekommen bin, ist es mir schon viel besser gegangen und heute haben mir meine Eltern angeboten, dass sie mich besuchen kommen.

Jetzt geht es mir natürlich richtig gut!

Ich habe jetzt noch 6 Wochen bis zu den Osterferien, da kommen meine Eltern und nach den Osterferien habe ich nochmal ca. 6 Wochen und dann fahre ich schon wieder heim!

Ich bin gerade fast geschockt, dass es nur noch so kurz ist! 3 Monate klingen lange, aber wenn man sagt 2x 6 Wochen ist es fast gar nichts mehr...

Die nächsten 6 Wochen kann ich mich jetzt auf meine Eltern freuen und anschließend habe ich wieder Kraft für den Rest der Zeit, weil ich dann meine Eltern wieder gesehen habe.

Ihr seht, ich bin schon wieder viel optimistischer :D

Danke für die ganzen Nachrichten und Kommentare als Reaktion auf meinen Post, das hilft mir wirklich sehr!

Bis bald,

LG Coco